In unserem Netzwerk Inklusion setzen wir uns in unserer Region mit Arbeitgebern, der Regionalgruppe des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft (BVMW), Integrationsfachdiensten, Integrationsbetrieben, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und dem Jobcenter für mehr Chancen von Menschen mit Behinderungen in der Arbeitswelt ein. Wir arbeiten gemeinsam in einer Arbeitsgruppe an den Aufgaben und Wegen zur Inklusion in der Arbeitswelt.

Wir alle, Menschen mit und ohne Behinderung, haben ein Recht auf Arbeit. Das steht schon in Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Das Recht auf freie Berufswahl, auf gerechte Arbeitsbedingungen und einen Lohn, der für eine menschenwürdige Existenz des Arbeitenden und seine Familie ausreicht, gehören dazu.

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen aus dem Jahr 2008 bekräftigt diesen Anspruch: Nach Artikel 27 haben Menschen mit Behinderung ein gleichberechtigtes Recht auf Arbeit, genauer: "den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, die in einem offenen, integrativen und für Menschen mit Behinderung zugänglichen Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt oder angenommen wird."

In der Realität allerdings bleibt vielen Menschen mit Behinderung der allgemeine Arbeitsmarkt verschlossen. Menschen mit Behinderung sind überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen.

Das wiederum hat weit reichende Folgen, denn: Arbeit hat für die Allermeisten eine hohe Bedeutung. Sie ermöglicht es uns nicht nur, Essen und Kleidung zu kaufen. Sie verschafft uns auch einen Platz in der Gesellschaft und bringt soziale Anerkennung. Wer seine Arbeit verliert, verliert häufig auch Struktur und Sinn im Leben, Arbeitslosigkeit kann den finanziellen und sozialen Absturz bedeuten. Menschen mit Behinderung, denen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch räumliche und psychologische Barrieren - wie Vorurteile oder Berührungsängste von Menschen ohne Behinderung - ohnehin erschwert wird, fehlt ohne Arbeit eine wichtige Voraussetzung zur Integration.

Und noch ein ganz nüchterner Gedanke: Wenn Menschen mit Behinderung nicht ihr eigenes Geld verdienen, haben sie Anspruch auf ALG II. Es müssen ihnen staatliche Leistungen gezahlt werden. Inklusion auf dem Arbeitsmarkt ist also nicht nur moralisch und sozial, sondern auch volkswirtschaftlich gesehen die beste Lösung