Das Netzwerk Inklusion Mayen-Koblenz wurde am 18.08.2012 in Mayen gegründet

Auf Initiative der Lebenshilfe Kreisvereinigung Mayen-Koblenz kamen an diesem Tag Menschen mit Behinderungen, Heim- und Einrichtungsträger, Vereine und Selbsthilfegruppen, Unternehmen und Vertreter der Stadt Mayen und des Landkreises Mayen-Koblenz zusammen, um das erste gemeinsame Netzwerk für Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Region Mayen zu gründen.

Seit dem 26. März 2009 ist die UN-Behindertenrechts-Konvention in ganz Deutschland geltendes Recht. Sie beschreibt, dass Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen ganz selbstverständlich dazu gehören sollen. Die Realität sieht bisher meist anders aus.

Behinderte Kinder gehen immer noch überwiegend in Sonderschulen, sie lernen vielfach Berufe in besonderen Berufsbildungswerken oder sie gehen in geschützte Werkstätten für behinderte Menschen, sie leben vielfach in Heimen. Alle diese Einrichtungen leisten anerkannt sehr gute Arbeit bei der Beschäftigung, Betreuung und Bildung von Menschen mit Behinderung. Aber diese Menschen sind auch Teil der Gesellschaft, sie leben mittendrin - und doch separat. Die Gesellschaft - wir alle - müssen lernen, uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Manche Menschen benötigen mehr Hilfe und Unterstützung als andere, manche sehen anders aus, bewegen sich anders, werden anders wahrgenommen. Aber sie und wir alle sind ein Teil dieses Gemeinwesens.

Mit der Gründung des "Netzwerkes Inklusion Mayen-Koblenz", gefördert von der Aktion Mensch, wollen die Kooperationspartner des Netzwerkes Ideen und Konzepte zur Umsetzung der Konvention in der Region auf den Weg bringen.

Ganz besonders wichtig ist es, dass viele Menschen mit Behinderungen in dem Netzwerk mitarbeiten, ihre Erfahrungen in den zentralen Konventions-Themen Selbstbestimmung und Teilhabe einbringen und sich aktiv an der Arbeit im Netzwerk beteiligen. In fünf Arbeitsgruppen wird im Netzwerk zusammen gearbeitet: Arbeit, Wohnen, Bildung, Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Freizeit. Alle Themen sind Bestandteil der UN-Behindertenrechts-Konvention und für die zukünftige Lebensgestaltung von Menschen mit Behinderungen von zentraler Bedeutung.

Zum Ende der Veranstaltung wurde mit einer Gründungserklärung die Grundlage für eine Weiterarbeit im Netzwerk gelegt. In der Gründungserklärung heißt es: "Wir wollen, dass Menschen mit Behinderungen ganz normal dazu gehören. Zum Beispiel beim Arbeiten, in der Nachbarschaft, in der Schule und in Vereinen und im Sport. Das ist Inklusion. Wir wollen in Zukunft zusammenarbeiten. Dafür gründen wir ein Netzwerk. Dazu suchen wir gute Beispiele. Viele sollen mitmachen und mitbestimmen. In dem Netzwerk arbeiten alle zusammen. Menschen mit und ohne Behinderungen."

Der Gedanke der Inklusion, des Nicht-Ausschließens, soll sich durch das gesamte Projekt ziehen, so werden z.B. zahlreiche Medien in leichter Sprache veröffentlicht.